30 Jahre nach Adoption sieht dieser Mann sich auf einer Liste vermisster Kinder

Adoptionen sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit mehr. Immer mehr Menschen nehmen sich Waisenkindern an und erziehen sie wie ihre eigenen. Die biologischen Eltern sind in den meisten Fällen tot, doch die Frage nach der eigentlichen Herkunft bleibt. In manchen Fällen führt diese Frage zu unglaublichen Antworten und tragischen Geschichten, so wie im Fall von Steve Carter.

Er wird 1977 als Tenzin Amea im Alter von 6 Monaten in die Obhut der hawaiianischen Behörden gegeben und lebt fortan in einem Waisenheim. Laut seiner Akte ist der Vater ein Einheimischer, Name und Verbleib sind jedoch unbekannt. Seine Mutter ist eine weiße US-Amerikanerin Namens Jane, die verhaftet wurde als Tenzin 6 Monate alt war.

Dort lebte er bis er 3 ein halb Jahre alt war. Dann wurde er von einem Paar aus New Jersey adoptiert. Sie gaben ihm den Namen William Steve Tenzin Carter. Fortan führte Steve ein normales Leben im wohlhabenden New Jersey in der Obhut der Carter Familie. Er besuchte die lokale Schule, machte Sport, verbrachte seine Zeit mit Freunden und wuchs wie jeder andere Junge auf.

Über seine Hawaiianischen Wurzeln wurden dabei immer wieder Witze gemacht, sah Steve doch mit seiner hellen Haut und den rotblonden Haaren alles andere als ein Hawaiianer aus. Als er eines Tages ein DNA Testpaket zu Weihnachten Geschenk bekam war Steves Interesse geweckt, mehr über seine Wurzeln herauszufinden.

Und in der Tat brachten der Test ein überraschendes Ergebnisse ans Licht. Laut dem DNA Test war Steve Skandinavischer Herkunft. Doch weitere Recherchen führten zu nichts, alle Anhaltspunkte verliefen im Sand und so vertagte Steve das Thema wieder.

Bis er 2011 im Alter von 35 Jahren auf einen Zeitungsartikel über Carlina White stieß. Carlina wurde als Säugling aus einem New Yorker Krankenhaus in Harlem entführte. Erst Jahre später erfuhr sie von ihrem Schicksal und begab sich dann auf die Suche ihrer biologischen Eltern. Carlinas Suche war erfolgreich, sodass die Familie nach Jahren der Trennung wiedervereint war.

Der Artikel verwies auf die Internetwebseite missingchildren, welche eine Datenbank vermisst gemeldeter Kinder führt. Steves Interesse war nun wieder geweckt, er begab sich wieder auf Spurensuchen. Bei seiner Recherche wurde Steve schließlich schnell fündig.

Unter dem Namen Mark Barnes fand er eine Phantomzeichnung, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten schien. Er kontaktierte die Website und erklärte sich bereit sich einem DNA Test zu unterziehen. Nach langen 8 Monaten des Wartens kam endlich das Ergebnis, welches bestätigte das Mark Barnes und Steve Carter, die gleiche Person ist.

Doch was war passiert?

Nach Angaben von Steve’s biologischem Vater Mark Barnes, verschwand sein Sohn gemeinsam mit seiner Mutter im Sommer 1977. Die biologische Mutter Charlotte Moriarty nahm damals den kleinen Mark mit zu einem Supermarkteinkauf von dem sie nie zurückkehrte. Mark machte sich jedoch zunächst keine Sorgen, da seine Freundin als Freigeist öfter derartige Unternehmungen unternahm. So meldete er die beiden erst nach 3 Wochen vermisst.

Doch in dieser Zeit war Mark bereits unter dem Name Tenzin im hawaiianischen Fürsorgesystem untergebracht und die Verbindung zwischen Mark und Tenzin nicht mehr herzustellen. Seine biologische Mutter wurde nur wenige Tage nach ihrem Verschwinden mit Mark von der Polizei festgenommen. Sie war in ein Haus am anderen Ende von Hawaii eingebrochen.

Sie erzählte der Polizei eine falsche Geschichte, mit erfundenen Identitäten. Daraufhin wurde sie in eine psychiatrische Klinik gebracht, nach ihrer Entlassung wurde sie nie wieder gesehen. Klein Mark hingegen begann sein neues Leben als Waise unter dem Namen Tenzin.

35 Jahre später als er unter dem Namen Steve Carter seine ganze Geschichte aufdeckte, eilte es ihn jedoch nicht seinen biologischen Vater wiederzusehen. Eine erste Kontaktaufnahme erfolgte per Telefon. Für Steve ist der Gedanke noch eine andere Familie zu haben noch ungewohnt und mit vielen Ängsten verbunden. Doch früher oder später will er seine biologischen Vater treffen, damit die von seinem Vater lang ersehnte Wiedervereinigung stattfinden kann.